Abwasserentsorgung
Gemeindeentwässerung
Die Gemeinde Dettighofen mit den Ortsteilen Baltersweil, Berwangen und Eichberg betreibt ein Abwassernetz im Trenn- und Mischsystem.
Trennsystem bedeutet, dass das Regenwasser getrennt vom Schmutzwasser in gesonderten Rohrleitungen abgeleitet wird. Bei diesem System bestehen zwar zwei separate Rohrleitungsnetze, aber das relativ wenig verschmutzte Regenwasser braucht dann nicht über die Kläranlage teuer und aufwändig gereinigt zu werden. Es wird stattdessen ungeklärt in den nächsten Bach, Vorfluter oder Fluss geleitet.
Sämtliches Schmutzwasser wird von den einzelnen Ortsteilen zusammengeführt und über die Regenwasserbehandlungsanlage Dettighofen gesammelt an die Kläranlage der Gemeinde Klettgau im Ortsteil Geißlingen geleitet.
Das ca. 320 m³ fassende Becken der Regenwasserbehandlungsanlage kann im Katastrophenfall (z.B. Ölunfall) auch als Havariebecken genutzt werden. Außerden wird durch die gedrosselte Ableitung des Abwassers gewährleistet, dass der Schmutzstoß am Beginn eines Regenereignisses im Becken zuerst gefangen und dann gleichmäßig an die Kläranlage Geißlingen abgegeben wird.
Durch den Umbau und die Sanierung der Kläranlage konnte die Gewässersituation des Schwarzbaches erheblich verbessert werden. Die Gemeinde leistet hiermit einen wichtigen Beitrag für die Bewahrung des empfindlichen Ökosystems "Klettgaurinne".
Der richtige Umgang mit dem Wasser
Zum Schutz unserer Gewässer können wir alle beitragen. Schon durch etwas Nachdenken und durch einen sorgsameren und sparsameren Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser wird der Umwelt geholfen.
Feste oder flüssige Stoffe die nicht in das Abwasser gehören bzw. Säure, Laugen, Desinfektionsmittel, Abbeizmittel, Holzschmutzmittel, Altöl, Pflanzenschutz - und Schädlingsbekämpfungsmittel, Farbe und Lacke, Verdünner und Kosmetikreste wie Nagellackentferner vergiften das Abwasser.
Leider wird die Toilette noch immer zu oft als Abfallbehälter genutzt. Die Entsorgung von festen Abfallstoffen über die Kanalisation ist sehr arbeits- und kostenintensiv. Deshalb weisen wir darauf hin, dass Zigarettenkippen, Katzenstreu und Hygieneartikel (z.B. Wattestäbchen, Binden, Windeln, Slip-Einlagen) nicht in den Abfluss gehören.
Farbe, Lack und Lösungsmittel können Wasser sehr schnell verschmutzen, sie sind in der Schadstoffsammlung besser aufgehoben.
Auch Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel sowie Öle und Fette gefährden die Leistungsfähigkeit unserer Kläranlagen. Gefährlich sind auch Altmedikamente. Hier kann jede Apotheke bei der Entsorgung weiterhelfen.
Aggressive Allzweck-, Sanitär-, Abfluss- und WC-Reiniger stören den Klärprozess und schädigen Gewässer und Gesundheit . Meist reicht der Einsatz von Schmierseife und Scheuerpulver, von Essigessenz und Zitronensäure. Auch Toilettensteine belasten das Wasser unnötig.
Das Vermeiden von Verschmutzungen ist besser als die beste Reinigung. Z.B. sollten Waschmittel sparsam dosiert werden oder -noch besser- Baukastenwaschmittel verwendet werden. Einzel dosierbare Pulver im Baukastensystem verringern Tenside um bis zu 30 % und Bleichmittel um bis zu 90 %. Autos werden umweltbewusster in Waschanlagen gereinigt statt am Straßenrand gewaschen.
Gewässerschutz beginnt im Haushalt. Wenn sie also unsere Tipps und Anregungen in ihrem Alltag anwenden, tragen auch Sie dazu bei, dass unser Wasser ein wertvolles Naturprodukt bleibt.
Rückstau im Kanalnetz
Gemäß Abwassersatzung der Gemeinde muss sich jeder Anschlussnehmer selbst gegen Rückstau von Wasser absichern. Rückstauebene ist die Straßenoberkante. Die Gemeinde Dettighofen kann für hierdurch entstandene Schäden nicht haftbar gemacht werden, denn ein Rückstau im Netz kann immer vorkommen und verschiedene Ursachen haben.
Zum Beispiel kann bei kurzzeitigen, heftigen Regenfällen (Stichwort ‚Jahrhundertregen') das Kanalnetz teilweise oder ganz überlastet sein. Das bedeutet nicht zwangsläufig (wie oft fälschlicherweise angenommen wird), dass die Kanäle falsch dimensioniert sind. Kanalnetze werden in Deutschland nämlich nicht nach dem größtmöglichen Niederschlag bemessen, sondern nach einem sogenannten ‚Berechnungsregen' - Verfahren. Dabei wird eine bestimmte Regenspende innerhalb einer bestimmten Zeit auf eine bestimmte Fläche angenommen, die die Kanalisation ‚schlucken' können muss.
Auch die Art der Oberflächenversiegelung wird in der Berechnung mit berücksichtigt. Ist die Niederschlagsmenge wesentlich größer als im Verfahren angenommen, ist ein Rückstau die Folge.
Von außen nicht sichtbare Schäden an der Rohrleitung (z.B. Rohrbruch) oder eingeschwemmte Stoffe wie Äste und Laub können den Abfluss des Wassers behindern bzw. verhindern.
Von Kindern absichtlich in die Schächte und Gullies eingeworfene Gegenstände können für ein Verstopfen der Leitungen sorgen. In Baugebieten achtlos gereinigte Beton-Mischer, deren Inhalt nach dem Säubern im Kanalnetz für feste Ablagerungen sorgt, kann Ihnen auch nach Jahren noch Probleme bereiten.
Durch den Einbau einer Rückschlagklappe in Ihren Schmutzwasserkanal können Sie sich vor Rückstau sichern. Ferner sollte der Keller nicht im Freigefälle entwässert werden, sondern mittels Hebeanlage.
Pumpwerke Baltersweil und Berwangen
Soweit möglich, wird das Abwasser in freiem Gefälle bergab geleitet. Da aber jedem Berg ein Tal folgt, muss an bestimmten Stellen das Abwasser gesammelt werden, um dann mittels Pumpe den Höhenunterschied zu überwinden. Die Gemeinde hat hierfür im Ortsteil Baltersweil und Berwangen entsprechende Pumpwerke errichtet.
Um die Pumpenleistung und deren Betriebszeit so günstig wie möglich zu halten, ist hier ein geringer Anteil von "Fremdwasser" von besonderer Bedeutung. Als Fremdwasser wird der Anteil bezeichnet, der ungewollt in die Kanalisation gelangt (Regenwasser und Drainagewasser aus Falschanschlüssen; Regenwasser, das in die Schmutzwasserschächte dringt; Grundwasser, das in defekte Leitungen strömt usw.).
In jedem Pumpwerk sind mindestens zwei Pumpen installiert, damit bei Ausfall oder Reparatur einer Pumpe die andere den ordnungsgemäßen Betrieb sicherstellen kann.